Linsentaschen mit Salsa

Eine in der Mitte durchgeschnittene Linsentasche, in der man die Füllung erkennt. Daneben ein Schälchen mit Tomaten-Salsa.
Für meinen Geschmack ist dies das köstlichste Linsengericht, das ich jemals zubereitet habe. Eine Freundin hat es im "Guardian" entdeckt, es stammt von Yotam Ottolenghi (wie so viele fantastische Gerichte). Allein der Teig ist ein Traum – so macht Kneten Spaß!
Sie sollten es allerdings nur zubereiten, wenn Sie schon etwas Kocherfahrung und ein paar wirklich freie Stunden haben. Vor allem das Ausrollen der Teigstücke dauert!

Zutaten für 4 Portionen
  

  • 220 g Berglinsen, Le-Puy-Linsen oder Alb-Leisa

Für den Teig:

  • 450 g Mehl (Type 405)
  • 3/4 TL Salz
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
  • 200 g Butter
  • 260 g heißes Wasser

Für die Füllung:

  • 3 TL Olivenöl
  • 2 große Zwiebeln (oder mehrere kleine, es sollten etwa 240 g sein)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 rote Chilischote, frisch, oder ca. 3/4 TL getrocknete Chiliflocken
  • 2 TL Pinienkerne
  • 3/4 TL Kreuzkümmel (Cumin)
  • 2 1/2 TL Tomatenmark
  • 1/2 TL Kurkumapulver
  • 150 g Babyspinat
  • 150 g Feta

Für die Tomaten-Salsa:

  • 400 g Tomaten (am besten Pflaumentomaten)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 1/2 TL Zitronensaft
  • 3 TL Olivenöl

An Geräten:

  • Backpinsel, Küchenreibe (für die Salsa), beschichtete Pfanne, Nudelholz, frisches Geschirrtuch

Zubereitung
 

  • Linsen ggf. ein paar Stunden einweichen. Dann in Salzwasser bei geringer Hitze kochen, bis sie gar, aber nicht zerkocht sind. (Diesen Schritt kann man schon Stunden vorher erledigen.) Überschüssiges Wasser durch ein Sieb abgießen.
  • Den Teig herstellen: Butter bei niedriger Temperatur in einem kleinen Topf schmelzen lassen, Wasser im Wasserkocher oder Topf erhitzen. Mehl, Salz und Pfeffer in einer Schüssel mischen. In der Mitte eine Mulde drücken, 260 g heißes Wasser und 50 g zerlassene Butter (Achtung: Auf keinen Fall die gesamte zerlassene Butter!) hineingießen. Mit einer Gabel alles zunächst locker verrühren. Dann mit der Hand (Achtung: Wenn das Wasser gekocht hat, ist auch der Teig anfangs sehr heiß!) auf der Arbeitsplatte etwa 5 Minuten weiterkneten, bis ein weicher, warmer, nicht klebender Teig entstanden ist. Zur Kugel formen, in die Schüssel zurücklegen, mit einem sauberen, feuchten Geschirrtuch bedecken und mindestens 30 Minuten stehenlassen.
  • In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten: Die Zwiebeln fein hacken. Das Öl in eine große Pfanne geben, auf mittlere Hitze schalten. Spinat waschen. Die Zwiebeln im Öl etwa 15 Minuten dünsten, bis sie weich sind. Währenddessen den Knoblauch fein hacken (oder – einfacher – etwas später durch eine Presse gleich in die Pfanne drücken), Chili samt Kernen fein hacken. Knoblauch, Chili, Pinienkerne, Kreuzkümmel, Tomatenmark, Kurkuma hinzufügen, 5 Minuten weitergaren. Gekochte Linsen, Spinat, Salz und Pfeffer hinzufügen. Unter Rühren ein paar Minuten weitergaren, bis die Spinatblätter zusammengefallen sind. Abkühlen lassen.
    Zubereitung der Linsentaschen-Füllung in der Pfanne, die Spinatblätter sind gerade frisch und knackig hinzugefügt worden
  • Feta in die abgekühlte Füllung krümeln. Salsa zubereiten: Tomaten in der Mitte durchschneiden. Auf einer Reibe von der aufgeschnittenen Mitte durchreiben, sodass die Schalen zurückbleiben. Tomatenpüree mit Olivenöl, durchgepressten Knoblauch und Zitronensaft verrühren.
  • Den Teig in acht ungefähr gleich schwere Stücke (ca. 95 g) teilen. Die Arbeitsplatte und das Nudelholz gut einmehlen. Das erste Teigstück sehr dünn (etwa so wie einen sehr dünnen Crepes) zu einem Rechteck von ca. 30 x 30 cm ausrollen. Das geht am besten, wenn man vorsichtig immer wieder von der Mitte aus rollt. Die anderen Teigstücke währenddessen mit dem angefeuchteten Geschirrtuch abgedeckt lassen, damit sie nicht austrocknen – das ist sehr wichtig!
  • Teigplatte mit zerlassener Butter bepinseln. Dann von rechts und links die beiden Seiten zur Mitte hin falten, so dass ein doppellagiges Rechteck entsteht. Dieses oben wieder mit Butter bestreichen. Zwei gehäufte EL der Füllung (etwa 1/8) auf die untere Hälfte des Rechtecks setzen und etwas verteilen, dabei einen großzügigen Abstand zu den Rändern lassen. Das schmale untere Ende auf die Füllung klappen, an den Seiten festdrücken, damit sie in der Pfanne nicht aufgehen. Die freie obere Teigplattenhälfte nun komplett über die Füllung klappen. Die Seiten und den Schluss gut andrücken, die Tasche insgesamt ein wenig flachdrücken.
  • Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lagern die fertig geformten Teigtaschen auf einem Brett oder Backblech zwischen (wieder mit einem feuchtes Geschirrtuch bedecken!), bis sie mit allen acht Taschen fertig sind. Oder sie formen immer 2–3 (je nachdem, wie viele in Ihre Pfanne passen), und rollen die nächsten aus, während die ersten braten. Wie auch immer: Bevor Sie die Taschen in die auf mittlere Hitze erwärmte, beschichtete Pfanne legen, müssen Sie die Seite, die zuerst nach unten kommt, noch mal gut mit Butter einpinseln. Dann mit einem Pfannenwender oder einer Teigkarte vorsichtig in die Pfanne legen. Nach ein paar Minuten die obere Seite bepinseln und die Tasche wenden. Auf diese Weise alle Taschen braten. Entweder, es sitzen bereits hungrige Esser am Tisch, oder Sie halten die Taschen im Backofen bei 100 °C warm, bis alle fertig sind.
  • Die Teigtaschen entweder sofort mit der Salsa servieren. Oder die ersten fertigen in einem auf 100 °C vorgeheizten Backofen zwischenparken, bis alle Teigtaschen fertig sind.

Tipps und Tricks

Die Linsentaschen sind aufwendig in der Zubereitung und die Küche sieht danach aus wie ein Schlachtfeld, aber die Mühe lohnt sich, sie sind wirklich köstlich. Ich kann mir auch Varianten vorstellen, z. B. kleinere Täschchen als Fingerfood oder eine abgewandelte Füllung mit einer anderen Geschmacksrichtung. Ob die Zubereitung im Backofen möglich ist, werde ich bei Gelegenheit ausprobieren, ebenso die Zubereitung mit warmem Olivenöl statt Butter (dann wäre auch eine vegane Variante möglich, wenn man auch den Feta weglässt oder durch veganen Käse ersetzt). Natürlich kann man die Füllung auch hervorragend in gekauftem Butter-Blätterteig verwenden, dann spart man einiges an Aufwand und Zeit! Ob sich die Taschen roh oder zubereitet einfrieren lassen, test ich gerade und werde berichten!